Verlagstext:
Wie das Schreiben beim Überleben hilft – die bewegende Lebensgeschichte eines der berühmtesten Kinder- und Jugendbuchautoren.
Otfried Preußler war ein deutscher Junge wie viele. Außer, dass er mit 17 anfing zu schreiben. Er kam mit 19 Jahren an die Ostfront und geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Dort rettete er sich – nicht zuletzt – durch das Schreiben. Was er dort erlebte, wie ihn diese Zeit prägte und welche Kämpfe Otfried Preußler mit sich selbst ausfocht, erzählt Carsten Gansel anhand aufsehenerregender Archivfunde und autobiographischer Texte.
Carsten Gansel zeigt, auf welche Weise seine Eltern und die böhmische Landschaft mit ihren Mythen, Sagen und Legenden, und wie Krieg und Gefangenschaft Otfried Preußler prägten und in spätere Werke wie etwa Krabat eingingen. Bei der biografischen Spurensuche hat er zahlreiche Dokumente aus schwer zugänglichen russischen Archiven aufgespürt und gänzlich unbekannte Texte von Otfried Preußler zutage gefördert.
Auch Teile eines Jahrzehnte später entstandenen Autobiografie-Projektes und eines unveröffentlichten Romanvorhabens liefern neben unbekannten Gedichten, Briefen, Notizen, Berichten ein eindrucksvolles Bild eines Autors, der wie viele andere seiner Generation auf existenzielle Weise in die Zeitläufte des 20. Jahrhunderts geriet und seinen eigenen Weg fand.
Zur Vorstellung des Buches
Rund 50 von den ersten 78 Seiten sind nicht Otfried Preußler, sondern Josef Syrowatka, einem Heimatforscher und Volkskundler aus dem böhmischen Reichenberg gewidmet. Über ihn schreibt die Wikipedia:
"[...] In der Zeit der jungen Tschechoslowakei war Syrowatka 1919 bis 1922 Herausgeber in den Reihen „Bücher für die deutsche Jugend“ und „Bücher für das Klassenlesen“, Auswahlreihen von Werken anerkannter Schriftsteller für die Jugend.[8] Ab 1923 war er ehrenamtlich für die ortsgeschichtlichen Sammlungen verantwortlich, die er zum Museum „Heimathort“ ausbaute.[9] Dort legte er unter anderem eine große Sammlung von böhmischen Weihnachtskrippen an. Er begründete eine heimatkundliche Fachbibliothek und verfolgte vielfältige weitere heimatkundliche Aktivitäten. Insbesondere sammelte er deutschsprachige Sagen und Märchen im nahegelegenen Isergebirge. Er publizierte zahlreiche Beiträge in diversen heimatkundlichen und volkskundlichen Zeitschriften und verfasste auch selbstständige Werke, vor allem lokalgeschichtlichen Charakters.[10] In seinem Bändchen Reichenberg (1922) sind lokalhistorische und volkskundliche Dokumente sowie eigene Überblicksdarstellungen versammelt, antitschechische oder antisemitische Bemerkungen fehlen völlig. Gelegentlich schrieb Syrowatka zudem Gedichte.[11] Er wird auch als Stadtarchivar und Chronist von Reichenberg/Liberec bezeichnet.[12] Von 1925 bis 1938 war er Schriftleiter der vom Deutschen Landeslehrerverein in Böhmen herausgegebenen Zeitschrift Deutsche Jugend, die der deutschsprachigen Jugend zur Belehrung und Erbauung dienen sollte.[13] [...]"
Dieser Syrowatka wählt den Mädchennamen seiner Großmutter Agnes Praizler in der Nebenform des Namens: Preußler.
Otfried Preußler begann schon mit 17 zu schreiben. Prägend war für ihn außer Kindheit und Jugend seine Zeit in sowjetischer Kriegsgefangenschaft:
"Unmittelbar nach seinem Abitur 1942, das er mit Auszeichnung bestand,[8] wurde Preußler zum Kriegsdienst im Zweiten Weltkrieg eingezogen. Er überstand den Einsatz an der Ostfront und geriet als 21-jähriger Offizier 1944 in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Die nächsten fünf Jahre verbrachte er in verschiedenen Gefangenenlagern in der Tatarischen Republik, unter anderem in Jelabuga. Er litt unter Typhus, Malaria und Fleckfieber und magerte bis auf 40 Kilogramm Körpergewicht ab.[3]" (Wikipedia)
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