"In einem Meisterlied zum Lob der Buchdruckerkunst warnt er zunächst vor der Gefahr, welche die Druckkunst birgt, zeigt aber dann den großen Nutzen auf:
Das Meisterlied beginnt:
Ye doch schilt ich des drukez nicht,
Behender sin wart nie erdicht
Noch auch bericht
Dar durch in kurczen jarenDie christlich ler
So weiten wer
In alle welt entsprungenLob hab der erst
Got her der herst
All er werd im gesungen!
"Vor langer frist
Gesprochen ist
Von konig Salomone
Wie fort auff erd
Nicht newes werd
Nun ist seyt auß dem Trone
Got komen und mensch worden hie,
Daz doch seit waz ein newes ye.
Ye dochez die
Geschrifft vor hin besane.
Daz aber sunst
Hie dise kunst
Puchdruckes sey gewesen
Auff erden vor,
Glaub ich nit zwor.
Wer hat dar von gelesen?
Doch west ez kunfftig Got der werd,
Allso ist doch nicht newz auff erd.
Lob mit begerd
Sprecht im in seinen zesen! [...]
(Die Deutsche Literatur vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert II,2 (hg. Hedwig Heger), S.517)
Prosaübersetzung:
Vor langer Zeit hat König Salomo
gesagt: Es gibt nichts Neues auf der Erde.
Nunn ist aber seitdem Gott von
seinem Thron gekommen und Mensch geworden. Das war doch etwas Neues.
Jedoch die Schrift hat es schon vorausgedeutet. Dass aber diese
Buchdruckerkunst schon früher da gewesen wäre, glaube ich nicht.
Wer hat etwas davon gelesen.
Doch Gott wusste, was kommen würde.
Also ist doch nichts Neues auf der Erde.
Sagt ihm in seinem Himmel mit Freuden (Begier) Lob.
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