25 Februar 2021

Barack Obama: A Promised Land

 Barack Obama: A Promised Land (Wikipedia englisch)

dt. Ein verheißenes Land (Rezensionen bei Perlentaucher)

zur Rezension von Reymer Klüver in SZ:

"Man erfährt, was es heißt, Präsident zu sein - und dies klar zu machen sei tatsächlich einer der Schwerpunkte der Obama-Erzählung. Insgesamt ist er der Meinung, dass der "Spagat" dem Autor ganz gut gelingt - sich selbst und seine Motive und Handlungen gut aussehen zu lassen, gleichzeitig aber auch deutliche Selbstkritik zu äußern darüber, dass der notwendige Wandel in der Gesellschaft der USA während seiner Amtszeit nicht vollzogen wurde. Den Rassismus vor allem der Republikaner, den er als Grund dafür angibt, macht eine spannende Binnenerzählung aus, findet der Kritiker" 

zur Rezension von Mladen Gladic in: Die Welt

"Der Mix aus Traditionsbewusstsein, mit dem Obama seine politischen Idole vorführt, und Einblicken ins Private gefällt dem Rezensenten allerdings. Und schließlich: Wer hätte die Augen von Angela Merkel je so gut beschrieben wie dieser Präsident?"

Da mir dies Buch, von denen, die ich gegenwärtig lese, das wichtigste ist, ist mir wichtiger, dass ich halbwegs dran bleiben kann. Deshalb vorläufig nur unzusammenhängende Notizen:

Präsident Andrew Jackson entkam den Tausenden von Betrunkenen bei seiner Inaugurationsfeier 1829 dem Vernehmen nach nur durch ein Fenster. (S.220)

Seit seiner Amtsübernahme fiel die übliche Anrede mit Vornamen fort (nur die engeren Familienmitglieder und sehr nahe Freunde behielten sie bei), allgemein war die Anrede immer Mr. President und nur im Weißen Haus gestatteten sich engere Mitarbeiter das bequemere POTUS [vgl. FLOTUS für Michelle], das Aufstehen aller, wenn er den Raum betrat, konnte er seinen Mitarbeitern nicht abgewöhnen. (S.249)

Die Geheimdienstleute, die ihn zu beobachten hatten, sprachen in ihre Mikrophone, wenn er auf die Toilette ging, "Renegate to Situation Room" (u.ä.), da wurde er also als Abtrünniger bezeichnet. Anlass genug für Obama, den dritten Teil seines Buches (Kapitel 10-13) mit Renegate (S.203) zu betiteln..  

Schon das Gesetz zur Rettung der Banken, (TARP) das George W. Bush in der Bankenkrise 2008 eingebracht hatte, galt bei vielen Republikanern als eine unerhörte Einmischung des Staates in wirtschaftliche Angelegenheiten, viele der republikanischen Abgeordneten, die dafür gestimmt hatten, hatten dafür Kritik einstecken müssen (S.255). Daher war trotz der offenkundigen Notwendigkeit einer Ankurbelung der Wirtschaft kaum mit republikanischer Unterstützung für den American Recovery and Reinvestment Act [zum Vergleich mit F.D.Roosevelts New Deal vgl. S.239/40) zu rechnen. Es gelang dann aber doch, die notendigen drei Stimmen republikanischer Senatoren zu gewinnen(S.263), die notwendig waren, ein Filibuster (S.243) zu verhindern. 

 Jim Crow (deutsche Wikipedia) (S.243 u. passim)

Stresstest der Banken (S.280)

Boehner   McConnel

USA einerseits als vorbildliche Demokratie, andererseits als rassistisches Land mit imperialistischem Umgang mit Entwicklungsländern. (S.310)

S. 311 ff. Afghanistan, al-Qaida, Irak u.a.

Robert Gates

The Good Fight (S.331-421)

G 20 in London (S.333-345) 

Vaclav Havel (S.350/51)    Kairo S.358ff.

Health care / Obamacare / Affordable Care Act (S.375-426)

Allein für die Darstellung der Durchsetzung dieses Gesetzesvorhabens lohnt es sich, das Buch anzuschaffen. Wie in "Hoffnung wagen" (Audacity of Hope) über die Ängste eines Politikers so spricht Obama hier offen über die Schwierigkeiten, die ein demokratischer US-Präsident mit einer demokratischen Mehrheit in Senat und Repräsentantenhaus hat, ein Gesetz durchzubringen. Offen sagt er, wie viele sachlich nicht gerechtfertigte Zugeständnisse auf anderen Gebieten Politiker im US-System an einzelne Abgeordnete und Senatoren machen (müssen?), um eine Gesetzesvorhaben durchzubringen. Andererseits macht er deutlich, dass trotz der Zwänge des Systems und der Existenzängste der Politiker Einzelne doch sagen können: 

"Es gibt Dinge, die wichtiger sind, als wiedergewählt zu werden." (Tom Periello, ein 35-jähriger Menschenrechtsanwalt, der dank äußerstem Engagement in einem bisher republikanisch dominierten Umfeld in Virginia Abgeordneter geworden war, sagte diesen Satz - und wurde prompt nach 2 Jahren abgewählt. - "In the Democratic Republic of Congo, Perriello worked closely with the national council of Catholic bishops to support mediation between the president and opposition groups over a political crisis triggered when the president attempted to stay in office beyond his constitutional term.[55] This work culminated in the historic New Year's Eve agreement on December 31, 2016, which lays out a path to the first peaceful transition of power since the country's independence in 1960.[56]*" (en-Wikipedia))

*In der Demokratischen Republik Kongo arbeitete Perriello eng mit dem Nationalrat der katholischen Bischöfe zusammen, um die Vermittlung zwischen dem Präsidenten und Oppositionsgruppen über eine politische Krise zu unterstützen, die ausgelöst wurde, als der Präsident versuchte, über seine verfassungsmäßige Amtszeit hinaus im Amt zu bleiben.  Diese Arbeit gipfelte in dem historischen Silvesterabkommen vom 31. Dezember 2016, das einen Weg zum ersten friedlichen Machtwechsel seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1960 darstellt.

In seiner Darstellung hebt er [Obama] auch die besonderen Qualifikationen von Nancy Pelosi hervor (S.420/21), die nach einer 15-minütigen Darstellung der schier unüberwindlichen Schwierigkeiten, Obamacare in einer den linken Demokraten inakzeptablen Form im Repräsentantenhaus durchzusetzen, Obama erklärte, natürlich werde sie das unternehmen. Es wird verständlich, weshalb die am 26.3.21 81-jährige Politikerin 2019 wieder zur Sprecherin des Repräsentantenhauses gewählt worden ist. In dem Alter halten außer Konrad Adenauer an sich nur Diktatoren an einem Spitzenamt fest, aber wenn die US-Demokratie unter Joe Biden gerettet werden kann, wird vermutlich sie einen wesentlichen Anteil daran gehabt haben. 

Und schließlich sagt Obama "I love nuns.", als die 66-jähriger Carol Keehan als Sprecherin der katholischen Gesundheitsorganisation der USA der katholischen US-Bischofskonferenz widersprach und betonte, wie wichtig Obamacare für die Arbeit der Gesundheitsorgani-sation sei. (S.422/23) 

Am Schluss des Kapitels (wie immer sehr szenisch dargestellt und unter gebührender Erwähnung des Familienhunds der Präsidentenfamilie: "Bo") schreibt Obama: "I thought about Ted Kennedy and I thought about my mom." (S.426) [Weshalb, das hat er weiter vorn - auch bereits ziemlich emotional - dargelegt.] Ein Satz, wie man ihn vermutlich nicht nur in Adenauers Memoiren vergeblich suchen wird.

Kurz vorher hatte er schon geschrieben, dass ihm das mit Obamacare erfüllte Versprechen wichtiger gewesen sei als der Gewinn in der Präsidentschaftswahl. (S.426)

The World as it is S.427-516

Afghanistan S.431-439

Nobelpreis S.439/40; 445/46

Iran S.450-456

S.456-467  Medwedew (vorsichtig auf Putins Linie, aber aufgeschlossen), Putin

Gorbatschow S.466

China u. Japan S.472-485

Klimawandel, Umwelt S.486ff.

Auf  den Seiten 499-516 stellt Obama dar, weshalb er keine Chancen für die Zustimmung des Senats zu einem weiterreichenden Klimaabkommen/Vertrag in Kopenhagen gehabt habe und dass er die Kompromissformulierung nur einem überfallartigen Vorgehen verdankt habe. 

[ "The agreement brokered by Barack Obama has faced international criticism from all sides, but most participants are already back home trying to portray it as a national political victory" The Guardian, 20.12.2009]

In the Barrel  (in der Zange; barrel wörtlich: Fass) S.517 ff.

Griechenlandkrise S.525-531

Michelle S.543/45

Sasha

Zu den Entspannungen gehörte für Obama das abendliche Vorlesen für Sasha. Bis sie erklärte, jetzt könne sie selbst lesen und brauche ihn nicht mehr. 

Da musste er sich etwas anderes suchen und spielte Basketball mit Reggie Love. Wenn es Obamas Zeitplan zuließ, organisierte der auch Spiele mit Basketballspielern seiner Bekanntschaft. Und wenn Obamas Team mal gegen Reggies Team gewonnen hatte, dann bekam Reggie das noch lange danach zu hören.
"But the enjoyment, I got from playing basketball was nothing compared to the thrill - and stress - of rooting for Sashas fourth grade rec league team." (S.540)

Michelle S.543-45

Bei der Darstellung der Reform des Finanzsystems ("Wall Street") (S.545-556) tut Obama alles, um dieses abstrakte Thema und den Gesetzgebungsprozess zu personalisieren und scheut am Ende des Kapitels nicht vor einem cliff hanger zurück, um eventuell ermüdete Leser bei der Stange zu halten.

Deep water horizon S.557-75

Midterm Probleme S.575/76

Afghanistan S.576-580o

Guantánamo S.580-597

Indien S.598-603

New START S.603-08

DADT Versuch es im Sinne von LBGTQ-Rechten auszuweiten S.609-614

Immigration, DREAM Act S.614-19

On the High Wire S.621

Nahostkonflikt, bes. Israel-Palästinenser S.623ff.

Samantha Power S.638

Arabischer Frühling S.641

Ägypten (Revolution in Ägypten 2011)

Mubarak (Husni Mubarak, S.642); Frank Wisner, S.645

Syrien S.653

Libyen; Gaddafi S.653; Bill Daley, S.655/56

"Where would the obligation to intervene end?" (S.655)

Brasilien S.661

Malia und Sasha S.664/65

Chile, Flugzeugabsturz, vermisster Soldat in Libyen S.665-67

Antritt zur Wiederwahl S.669

Donald Trump S.672

"I kept my face fixed in an accomodating smile, as I quietly balanced on a mental high wire, my thoughts thousand miles away." (S.692)

Osama bin Laden; al-Qaida S.676-701

Robert Gates

McRavenBagram Air BaseJalalabad/Dschalalabad (Afghanistan),

Operation Neptune Spear; Navy SEAL Team 6 2.5.2011 (S.693/4)

Pakistan, Abottabad (S.693-701)






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