22 Februar 2021

Die Tyrannei der (russischen) Dorfgemeinschaft

"So hatte das Statut von 1861 [Aufhebung der Leibeigenschaft] am Ende die Tyrannei des mir noch gestärkt."

 (Roger Portal: Die Slawen, Kindlers Kulturgeschichte Europas, Bd.19, S.406)

Anmerkungen:

"Eine Befreiung der Bauern aus der Polizeigewalt der Gutsbesitzers erfolgte unmittelbar mit dem Inkrafttreten der Reform 1861; weil das Land aber im Kollektivbesitz der örtlichen Bauern blieb und die schon bislang übliche periodische Umverteilung des Bodens festgeschrieben wurde, blieben die Möglichkeiten der Bauern, selbstbestimmt zu wirtschaften, höchst begrenzt.[30]" (Wikipedia: Alexander II. von Russland)

"Erst unter dem Reformzaren Alexander II. wurde die Leibeigenschaft der abwertend als „Muschiki“ bezeichneten Bauern am 19. Februarjul.3. März 1861greg. abgeschafft, etwa 50 Jahre später als in Westeuropa und in den zwar unter russischer Herrschaft, aber unter der Verwaltung des deutschbaltischen Adels stehenden Ostseegouvernements. Oft folgte hierauf keine Freiheit für die Bauern, sondern eine verschärfte wirtschaftliche Abhängigkeit (Schuldenfalle), jedoch ohne dass sie den alten Rechtsschutz genossen.[109] Diese Situation wurde nie zufriedenstellend gelöst und wurde zu einer der Ursachen für den Erfolg der Oktoberrevolution." (Wikipedia: Leibeigenschaft in Russland)

sieh auch:

Portal: Die russische Kirche als "Schmelztiegel der Revolution"

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