13 Bücher von de Bruyn bei Perlentaucher
de Bruyn: Vierzig Jahre Spiegel 12.8.1996
"ein spannendes Leseabenteuer ist die Bilanz in dieser Tonlage nicht."
Zitate:
17. Juni 1953: "An der Ecke der Friedrichstraße [...] sah ich mit an, wie junge Männer, ohne viel Beifall dafür zu ernten, erst einen Packen NEUES DEUTSCHLAND, dann den ganzen Zeitungskiosk in Brand setzten. [...] Eingezwängt in der Masse, in der, meiner Erinnerung nach, Frauen fehlten, stand ich lange vor einem Regierungsgebäude" (S.47)
"Von Hochgefühlen, die Menschen als Teil einer Masse erfüllen können, habe ich oft gehört und gelesen, doch an mir nie empfinden können; eher fühlte ich mich, eingekeilt zwischen Menschenleibern, von Ekel gepeinigt und meiner Freiheit beraubt." (S.47)
Weshalb er die DDR nicht verließ: "Meine Mutter war nicht bereit, um erneuerten Stadtlebens willen ihr dürftiges Häuschen aufzugeben - allerdings auch, weil sie wußte, wie sehr ich daran hing. Wegzugehen hätte nicht nur freiwillige Aufgabe des Ererbten und Vertrauten bedeutet, sondern auch die Anerkennung einer Grenzziehung, die meine nicht war." (S.49)
Als sein Freund Herbert ihm sagte, bei Herberts Prozess wegen versuchter Republikflucht habe sein intelligenter Vernehmer im Publikum gesessen, "in der Gruppe der als Besucher getarnten Staatssicherheitsleute sei sein intelligentes Gesicht auffallend gewesen", merkt de Bruyn an: "ein intelligentes Gesicht hatte ich nicht gesehen". (S.77)
"Um dem kurzen Prozeß den Anschein von Echtheit zu geben, war auch ein Zeuge geladen worden." (S.79)
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen