Gut wenn du es wissen willst wie es mit uns steht, so wisse. Wir lieben einander mehr als jemals ob wir einander gleich seltner sehen. Ich habe den Sieg über mich erhalten sie nicht zu sehen, und nun dacht ich gewonnen zu haben, aber ich bin elender als vorher, ich fühle daß die Liebe sich selbst in der Abwesenheit erhalten wird. Ich kann leben ohne sie zu sehen, nie, ohne sie zu lieben. Allen Verdruß den wir zusammen haben mache ich. Sie ist ein Engel, und ich binn ein Narr.
Höre Behrisch, ich kann ich will das Mädgen nie verlassen, und doch muss ich fort, doch will ich fort; Aber sie soll nicht unglücklich seyn. Wenn sie meiner wehrt bleibt, wie sie's jetzt ist! Behrisch! Sie soll glücklich seyn. Und doch werd' ich so grausam seyn, und ihr alle Hoffnung benehmen. Das muss ich. Denn wer einem Mädgen Hoffnung macht, der verspricht. Kann sie einen rechtschaffnen Mann kriegen, kann sie ohne mich glücklich leben, wie fröhlich will ich seyn. Ich weiß was ich ihr schuldig binn, meine Hand und mein Vermögen gehört ihr, sie soll alles haben was ich ihr geben kann. Fluch sey auf dem, der sich versorgt eh das Mädgen versorgt ist, das er elend gemacht hat. Sie soll nie die Schmerzen fühlen, mich in den Armen einer andern zu sehen, biß ich die Schmerzen gefühlt habe, sie in den Armen eines andern zusehen, und vielleicht will ich sie auch da mit dieser schröcklichen Empfindung verschonen.* Es ist sehr verworren was ich geschrieben habe, aber du magst dich heraus dencken. Du kennst mich. [...]" (Goethe: Briefe, Zeno.org)
Anna Katharina Schönkopf "(auch „Käthchen“ und „Annette“ genannt; geboren 22. August 1746 in Leipzig; gestorben 20. Mai 1810 ebenda[1]) war die Tochter des Zinngießers und Weinhändlers Christian Gottlieb Schönkopf (1716–1791[2]) und von dessen Frau Katharina Sibylla geb. Hauck (1714–1790[2]), in deren Gasthof der junge Johann Wolfgang Goethe während seiner Leipziger Studienzeit den Mittagstisch nahm." (Wikipedia)
Anna Katharina Schönkopf "(auch „Käthchen“ und „Annette“ genannt; geboren 22. August 1746 in Leipzig; gestorben 20. Mai 1810 ebenda[1]) war die Tochter des Zinngießers und Weinhändlers Christian Gottlieb Schönkopf (1716–1791[2]) und von dessen Frau Katharina Sibylla geb. Hauck (1714–1790[2]), in deren Gasthof der junge Johann Wolfgang Goethe während seiner Leipziger Studienzeit den Mittagstisch nahm." (Wikipedia)
* "Als Goethe Käthchen nach „schrecklichen Szenen wirklich verloren“ hatte, wurde im Frühjahr 1768 das Verhältnis gelöst, das – wegen Goethes extremer Eifersucht auf echte oder vermeintliche Nebenbuhler – von Anfang an recht problematisch gewesen war. Goethe kurierte sich von den durchgemachten Erschütternissen durch das Schäferspiel Die Laune des Verliebten, in dem ein eifersüchtiger Liebhaber geheilt wird, als er erkennt, dass auch er untreu sein kann.
Auch nach dem Ende des Verhältnisses richtete Goethe noch einige Zeit – durchaus galante – Briefe an Käthchen, so am 1. November 1768:
„(...) Ich dancke Ihnen für eine so unerwartet schnelle Antwort, und bitte Sie auch inskünftige, in angenehmen muntern Stunden an mich zu dencken, und wenn es seyn kann an mich zu schreiben; Ihre Lebhafftigkeit, Ihre Munterkeit, Ihren Witz zu sehen, ist mir eine der grössten Freuden, er mag so leichtfertig, so bitter seyn als er will. (...)“
– Johann Wolfgang Goethe an Anna Katharina Schönkopf, Frankfurt / Main am 1. November 1768[7]
Anna Katharina heiratete 1770 den Juristen Christian Karl Kanne, der später Vizebürgermeister von Leipzig wurde. Goethe besuchte sein erstes Mädgen[8] 1776 nach seinem Wechsel nach Weimar noch einmal in Leipzig.
Käthchen wirkte, wie andere Frauen, mit ihrer sanfteren Natur ausgleichend auf das ungeheure Temperament des jungen Goethe. Sie erschien ihm als reizend-vollkommen und befreite ihn dadurch aus seinem jugendlichen Skeptizismus. Die Erfülltheit, die sie für ihn heraufbrachte, stieß ihn bereits auf „das tragische Grundproblem“ (Emil Ludwig) seines Lebens: Was hilft es mir, dass ich genieße?[9]" (Wikipedia)
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