Christi Geburt
1 Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. 2 Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. 3 Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. 4 Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, 5 auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. [...] Lukas 2, 1-20
Da brachte man von Rom aus des mächtigen Manns Über all dies Erdenvolk, Octavians, Bann und Botschaft: über sein breites Reich Kam es von dem Kaiser an die Könige all, Die daheim saßen, soweit seine Herzoge Über all den Landen der Leute gewalteten. Die Ausheimischen hieß er die Heimat suchen, Ihre Mahlstatt die Männer, daß männiglich vor dem Fronboten Bei dem Stamme stünde, von dem er stammte, In der Burg seiner Geburt. Das Gebot ward geleistet Über die weite Welt: die Leute wanderten Jedes zu seiner Burg. Die Boten fuhren hin, Die von dem Kaiser gekommen waren, Schriftverständige Männer, und schrieben in Rollen ein, Genau nachforschend, die Namen alle Des Lands und der Leute, und keinem erließen sie Den Zins und den Zoll, den sie zahlen sollten Männiglich von seinem Haupt.
Da schied mit den Hausgenossen
Auch Joseph der gute, wie Gott der mächtige, Der Waltende wollte, sein wonnig Heim zu suchen, Die Burg in Bethlehem, wo beider war, Des Mannes Mahlhof und der Jungfrau zumal, Maria der guten. Da war des Mächtigen Stuhl In alten Tagen, des Edelkönigs, Davids des hehren, solang er die Herrschaft durfte Unter den Ebräern zu eigen haben Und den Hochsitz behaupten. Seines Hauses waren sie, Seinem Stamm entsprossen, aus gutem Geschlecht Beide geboren. Da hört ich, daß der Schickung Gebot Marien mahnte und die Macht Gottes, Daß ihr ein Sohn da sollte beschert werden, In Bethlehem geboren, der Geborenen stärkster, Aller Könige kräftigster. Da kam an der Menschen Licht Der mächtige Held, wie schon manchen Tag Davon der Bilder viel und der Zeichen geboten Waren in dieser Welt. Da ward das alles wahr, Was spähende Männer vordem gesprochen, Wie er in Niedrigkeit hernieder auf Erden Durch seine einige Kraft zu kommen gedächte, Der Menschen Mundherr. Da ihn die Mutter nahm, Mit Gewand bewand ihn der Weiber schönste, Zierlichen Zeugen, und mit den zweien Händen Legte sie liebreich den lieben kleinen Mann, Das Kind, in eine Krippe, das doch Gottes Kraft besaß, Der Menschen mächtigster. Die Mutter saß davor, Die wachende Frau, und wartete selber Und hütete das heilige Kind. In ihr Herz kam Zweifel nicht, In der Magd Gemüt. Anbetung der Hirten
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