Wikipedia (Inhalt und Einordnung in den literarischen Zusammenhang)
Kurzfassung mit Playmobilfiguren vorgeführt (auf YouTube)
1. Akt 1. Szene: Rosaura, Clarin.
Rosaura, in männlicher Reisekleidung, steigt, gefolgt von Clarin, den Berg herab.
ROSAURA ruft ihrem entlaufenen Rosse nach.
Du Hippogryph, an Schnelle
den Winden gleich, unbändiger Geselle!
Wohin, Blitz ohne Schimmer,
glanzloser Vogel, schuppenloser Schwimmer,
sinnloses Ungeheuer,
wohin, im labyrinthischen Gemäuer
der nackten Felsenmassen,
entrennst du zügellos, wild, ausgelassen?
Bleib hier im Bergreviere,
ein Phaethon hinfort der wilden Tiere!
Denn ich, ohn andre Pfade,
als das Geschick mir anweist sonder Gnade,[7]
will blindlings, ohne Hoffen,
durch die verworrne Rauheit dieses schroffen
Gebirgs, das mit Ergrimmen
der Sonn entgegen dräut, herniederklimmen.
Wie schlecht empfängst du, Polen,
den Fremdling; schreibst mit Blute seiner Sohlen
in deinen Sand sein Kommen!
Zur Mühsal kommt er an, mühsam gekommen.
Wohl sagt's mein Stern mir Armen;
wo fand ein Unglücksel'ger auch Erbarmen?
CLARIN.
Zwei gibt's hier, wie ich denke;
laßt mich nur, wenn Ihr klagt, nicht in der Schenke.
Denn da wir zwei doch waren,
die's wagten, aus der Heimat auf Gefahren
und Abenteur zu reiten,
und zwei, die unter Not und Albernheiten
nun bis hieher uns trollten,
und zwei, die hier vom Berg herunterrollten;
heißt's nicht mein Recht verletzen,
mich mit in Not und nicht in Rechnung setzen?
[...]
(Calderón: Das Leben ein Traum, 1. Akt, 1. Szene)
Das Stück auf Youtube (deutsch)
Das Stück auf Youtube (spanisch)
Sieh auch:
Calderón: Der Richter von Zalamea (Text)
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