›Heil ist unserm Haus begegnet,
Und ein Brautpaar kommt gefahren,
Herr, ich bring Euch Eure Kinder!‹
Keiner soll den Tag vergessen!
Zur Erinnrung soll der Kater
Hiddigeigei eine echte
Italien'sche Rauchwurst fressen,
Und zum ewigen Gedächtnis
Muß der Herr Schulmeister mir ein
Feingedrechselt Lied verfert'gen,
's kommt mir nicht drauf an, es darf selbst
Zwei Brabanter Taler kosten.
Und am Schlusse muß es heißen:
›Liebe und Trompetenblasen
Nützen zu viel guten Dingen,
Liebe und Trompetenblasen,
Selbst ein adlig Weib erringen;
Liebe und Trompetenblasen,
Mög' es jedem so gelingen,
Wie dem Herrn Trompeter Werner
An dem Rheine zu Säkkingen!«
(V. v. Scheffel: Trompeter von Säckingen, Schluss)
Der Trompeter wird nach zunächst erfolgloser Werbung in Italien vom Papst geadelt und kann nun seine Geliebte heiraten. Das Motiv der Liebe über Standesgrenzen hinweg wurde in der Literatur des 19. Jahrhunderts sonst weniger sentimental verarbeitet (vgl. u.a. Hebbel: Agnes Bernauer (1851) und Fontane: Irrungen, Wirrungen, 1888)
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