Nach dem Bekenntnis meines Deutschlehrers, der alles gelesen hatte*, dass er dies Buch als zu langweilig beiseite gelegt habe, glaubte ich mich berechtigt, nicht hineinschauen zu müssen.
Das hatte gewiss seine Berechtigung. "Kein Mensch muss müssen." Aber nachdem ich heute in Fontanes Briefen unter dem 10.12.1886 über Martin Salander gelesen habe: "von Heft zu Heft mit größtem künstlerischen Behagen gelesen, er ist einer der Wenigen, die einen nie im Stich lassen, gleichviel welche Wege sie gehn, [...] wie Sterne kann er thun, was er will, weil seine dichterische Persönlichkeit [...] alles siegreich herausreißt" wollte ich doch wenigstens den Versuch machen.
*Auch von der Gegenwartsliteratur las er fast alles, auch wenn er später im privaten Gespräch meinte, die Deutschstunde von Siegfried Lenz sei das Lesen nicht wert gewesen, er habe sie nur gelesen, weil er während seiner Dienstzeit als Deutschlehrer alles, was im Gespräch gewesen sei, habe kennen müssen (ein Urteil, das ich so nicht nachvollziehen konnte).
Ich habe mir also den Salander als Lektüre vorgenommen und es nicht bereut.
Ich habe bis zum Schluss durchgehalten und auch manche beachtenswerte Passagen gefunden, bin aber zumindest vom letzten Drittel des Romans so enttäuscht, dass ich ihn nicht bis zum Schluss vorstellen werde. Immerhin habe ich so einiges in dem Wikipediartikel zum Roman verbessern können.
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